Offener Brief an Rainer Wendt
Sehr geehrter Herr Wendt!
Wenn Sie manchen Facebook-Kommentar in den vergangenen Wochen gelesen haben, dann macht Sie das vielleicht wütend, und eventuell fühlen Sie sich auch ohnmächtig, weil sie ein großes Bedürfnis nach Gerechtigkeit und Sicherheit für alle haben. Ihre Bitte an die Legislative lautet daher, drakonische und unorthodoxe Strafen einzuführen (Führerscheinentzug für Online-Beleidigungen).
Wenn ich das lese, bekomme ich Angst, weil ich meine Meinung gerne mal pointiert formuliere und ein großes Bedürfnis nach Klarheit habe. Meine Bitte an Sie lautet daher: Könnten Sie mir die folgenden Fragen beantworten?
Wie werden »Hasskommentare« und »Propaganda« in Ihrem Gesetzesentwurf definiert? Was genau darf ich dann noch schreiben, und wann muss ich mir Sorgen machen, rasch bestraft zu werden, sodass es weh tut? Darf man künftig beispielsweise noch sagen, dass Menschengruppen nicht »verwertbar« sind?
Darf ich von Dunkeldeutschland reden, obwohl Wikipedia schon schreibt, dass das gegenüber den Mitbürgern der neuen Bundesländer diskriminierend und beleidigend sei?
> Süddeutsche: Joachim Gauck, die Ossis und Dunkeldeutschland
Darf ich Menschen als Pack bezeichnen?
>Spiegel: Gabriel über Rassisten in Heidenau: »Das ist Pack«
Darf ich andere »emotionslose Kreaturen und mutwillige Intelligenzflüchtlinge« nennen? Und was ist mit »ekelerregend, degenerierte Menschendarsteller«?
> Kalkofe zur Dummheit
Darf ich zu Menschen sagen »ihr seid Schmirgelpapier mit dem sich keiner den Arsch abwischen wird«, »pöbelnder Mob«, »dümmer als Dummdeutschland«?
> Christoph Sieber
Vielleicht irritieren Sie diese Fragen jetzt, weil die ausgewählten Beispiele alle von Leuten stammen, die gemeinsam mit Ihnen auf einer Seite stehen und sich gegen Ausländerfeindlichkeit engagieren? Ich habe diese Beispiele jedoch bewusst gewählt, um Sie dabei zu unterstützen, noch besser zu identifizieren, wo genau Ihre Bedürfnisse liegen.
Geht es Ihnen vielleicht gar nicht darum, dass Kommentare Hass enthalten oder Propaganda, sondern eher darum, dass man nicht die Falschen mit Hass übersät oder mit Propaganda diskreditiert? In diesem Falle hätte ich gerne Ihre Definition der Gruppen, bei denen Hasskommentare weiterhin erlaubt wären, und der Gruppen, bei denen solche Kommentare hart und schmerzhaft bestraft würden.
Dürfte man weiter auf Kapitalisten und Bankiers schimpfen? Auf die US-Regierung, die US-Army und US-Firmen wie Amazon? Auf Mietshausbesitzer, deutsche Arbeitgeber und die Bildzeitung? Darf der Facebook-Nutzer weiterhin die Deutschen im Allgemeinen beschimpfen und Thilo Sarrazin, Eva Herman oder die CSU im Besonderen? Ist das künftig weiterhin alles erlaubt, so lange Menschen aus fremden Ländern im Süden verschont bleiben? Der Grund für Ihre Diskriminierung bei den Diskriminierungs-Strafen könnte ja sein, dass Sie denken, die von mir erwähnten Gruppen von Obama bis Sarrazin seien gut in der Lage, sich selbst zu verteidigen — Flüchtlinge und Immigranten jedoch nicht.
Im Voraus vielen Dank für Ihre Antworten. Außerdem möchte ich Ihnen für Ihre zukünftige Arbeit alles Gute wünschen; einfacher wird es für die Polizei in den nächsten Jahren sicher nicht.
Herzlichst
Oliver Heuler
Danke für diesen Beitrag. Ich habe ihn auf MMNews gefunden und er spricht mir aus der Seele, wobei ich selbst selten so passende Worte finde, sondern eher unter die Decke gehe. Nein eigentlich nicht unter die Decke, sondern immer an den Kühlschrank, um dort Frustessen zu mir zu nehmen. Mein in den letzten 3 Jahren von 115kg auf 140kg angestiegenes Körpergewicht ist für mich ei Zeichen, dass irgendwas in unserer Welt nicht mehr stimmt.
Ein guter Brief an Herrn Wendt, hoffen wir mal das dieser beantwortet wird.
Es würde der Rechtssicherheit enorm weiterhelfen wenn Herr Wendt und Herr Maas
dieses mal besser umschreiben würden.
Aber wie Sie schon andeutet haben bitte auch die links Radikalen sowie die
Autonomen/Antifa und dann Bitte die gleiche vorgehensweise wie mit rechts..
Die linken radikalen die vom Staat finanziert werden.
Herr Maas hat sich ja sogar mit der Antifa ablichten lassen, denn das ist das helle Deutschland.
Man müsste dann auch mal klären ob die rechtsradikalen die durch den Verfassungs-
schutz unterwandert waren oder sind nicht ebenfalls Geld von den Regierungen er-
halten,, zumindest einige haben Geld bekommen als Informanten.
Der Staat setzt hier zweierlei Maßstäbe an links gut und rechts schlecht, dumm und böse.aben. ??
Mich kotzen linke und rechte Gewalttäter unwahrscheinlich an !!
Es ist schon eine absurde Welt mit sehr viel heuchelei.
Eigene Meinungen sind nicht mehr gewünscht von den Parteien und Regierungen,
Nachfragende Medien nur noch in soweit es ins geforderte Weltbild und Meinung
der Regierungen und sogenannten ordentlichen Parteien passt.
Es wäre sehr freundlich wenn denn Herr Wendt Antwortet das Sie diesen Brief hier ebenfalls
veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen H. Helmke
Großartig geschrieben! So richtig schön mit dem Finger in die Wunde und dabei stets höflich nach dem Wohlbefinden fragen, genau mein Stil!
So etwas können die Überzeugungstäter, Trolle etc. überhaupt nicht leiden, logisch nachvollziehbare Argumente!
Am liebsten würde ich den GdP-Chef zwingen auf diesen Brief zu antworten – freiwillig wird er es sicher nicht tun.
Herr Wendt ist Chef der DPolG – nicht der GdP!
Hat dies auf Gegen den Strom rebloggt und kommentierte:
Danke für Klartext!!
Einer der besten Artikel, die ich in letzter Zeit gelesen habe!